Rathausplatz Bruneck

2003

Die Stadt als Kosmos

Der Rathausplatz einer Stadt ist nicht irgend ein Platz. Es ist der Ort, der das Wesen einer Stadt ausdrückt an dem sich die Menschen dieser Stadt wiederfinden in ihrem Wesen, in Ihrer Stadt.

Wenn ein Ort die Perspektive verschiebt, den sanften Übergang sucht zwischen den Extremen von Horizontaler zu Vertikaler, dann bedeutet dies, dass Ausgleich möglich ist und die Sicht der Dinge abhängt von Ihrem Betrachter. Unterschwelliges wird wahrgenommen in einer Stadt, in der es immer verschiedene Ansichten gibt, andere Meinungen und Vorstellungen. Kräfte des Untergrunds zu erkunden, bedeutet unter die Oberfläche zu schauen und neue Perspektiven zuzulassen.

Wie Wasser – Hier hat es die Gewohnheit zerstückelt – kippt den Platz – teilt tortenstückgleich – zerstört die Perfektion – und erhöht den Ort. Neuer, ungewohnter Raum entsteht. Der Platz wird erlebbar, schafft Perspektiven, gliedert den Raum. Der Ort, das Gebäude, der Platz, das Wasser, die Kunst, das Leben, alles wird eins, in den horizontalen Kreisen des Gebäudes, den vertikalen des Wassers, den Diagonalen des Platzes.

Und Wirklichkeit schwappt auf den Platz, wie das Wasser – als Geräusch, als Geruch, als Nebel, als Bild, als Bitte, als Entgegnung.