Ein Garten für Verliebte

2005 – Schloss Trauttmansdorff, Meran

Die Beziehung der Gegensätze – Traum und Wirklichkeit

Südtirol ist ein Land der Gegensätze, der Reiz der kontrastierenden Landschaft im Spannungsfeld zweier Kulturen.
Ein Leben lang sind wir auf der Suche nach Licht.
Dieses Licht erleben wir, wie das Aufgehen der Sonne in der Magie des Augenblicks, wenn wir verliebt sind.
Ein Weg schlängelt sich wie der Fluss des Lebens durch das Dickicht des Waldes.
Gegensätze in Form von Material, Form und Farbe, Gebautem und Gewachsenem.

12 Stationen an denen Gegensätze unmittelbar aufeinandertreffen, Irritation im Augenblick der Verliebtheit durch die gleichzeitige Anwesenheit zweier Gegensätze in ähnlicher Intensität.

  1. Eine Pergola bewachsen mit Kletterrosen geleitet den Besucher zum Garten der Verliebten. Ein Tor – offen und verschlossen, statisch und dynamisch, was bleibt und sich wandelt.
  2. Der Weg führt bergan zum Ort an dem die Besucher ihre Namen in die dunkle Wand ebenso wie in die Stämme ritzen können. Bäume bahnen sich den Weg durch Boden und Decke. Gewachsenes und Gebautes durchdringen sich. Den Augenblick festhalten, weich und hart, hell und dunkel.
  3. Eine Mauer mit Durchbrüchen trennt den Weg. Maiglöckchen auf der einen Seite, Waldmeister auf der anderen. durchsichtig und undurchsichtig, Duft von der anderen Seite.
  4. Eine gläserne Plattform umgeben von chaotisch zusammengeschweißten Stäben – Höhe und Tiefe des Augenblicks – Schwindelgefühl. Himmel und Erde, Chaos und Ordnung
  5. In einem Boot, gleich einer Nussschale, schwankt der Boden unter den Füßen. Lichtung im Wald. Das schneidende Geräusch von Schilf im Wind. fest und schwankend, biegsam und hart.
  6. Raum in den Berg gegraben. Schwarzlicht zeichnet das Helle ab. Die suggestive Kraft von Klang und kreuz und quer gespannten weißen Bändern. Hell und dunkel, Stille und Klang, real und irreal.
  7. Zwei drehbare steinerne Sessel im Farnenmeer. Kalt und warm, hart und weich, verwurzelt und beweglich.
  8. Eine Spirale führt unterirdisch auf eine Brücke zum Licht. Unterirdisch und oberirdisch, rund und kantig, das Unbewusste und das Offensichtliche
  9. Im Dickicht der Bäume säumen weiße duftende Stauden den Weg. Wortfetzen, Klang, Gedichte, Vier-Sprachenweg, Sonnenflecken am Boden. Licht und Schatten, in der Klangfarbe unterschiedlicher Sprachen den Reiz des Unbekannten erfahren.
  10. Hollywoodschaukel inmitten verführerisch duftender, giftiger Pflanzen. Versuchung und Gefahr.
  11. Die Welt betrachten durch farbige Glasscheiben. Die Lerchenhecke wandelt das Bild im Lauf der Jahreszeiten. Traum und Wirklichkeit, beständig und im Wandel.
  12. Zwei und zwei Spiegel gegenüberliegend, umgeben von Eibenhecken spiegeln sie das Bild des Betrachters in Ewigkeit. Tief und flach, endlich und unendlich, hier gibt es alles und nichts.
  • In Zusammenarbeit mit Siegfried Knoll.neues.grün.gmbh – Stuttgart