Pavillons

2000 Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran

Le monde est plus petit, sans fou

Könnte diese Aussage der Grund dafür gewesen sein, warum „Folies“, wie die Pavillons der Gärten von Schloss Trauttmansdorff andernorts bezeichnet wurden, errichtet wurden?
Man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will, erkannte bereits Paul Cézanne, und „Haltet die Erde an, ich steige hinab“, forderte Jean Laude.

Orte also, zum Innehalten und Verweilen in einer immer hektischer werdenden Welt, Vermittler der Natur zwischen gewachsener Natürlichkeit und gebauter Künstlichkeit und dem Anspruch Natürlichkeit erklären zu wollen.
Ein Botanischer Garten ist keine natürlich gewachsene Landschaft, sondern ein künstlich geschaffener Raum. Natur allein würde keine Bereiche erstellen, eingeteilt in Sonnen – Terrassen – Wasser – und Waldgärten. Die Konturen würden verschwimmen und die Pflanzen würden sich ihren natürlichen Standort selbst suchen. Auch wäre die Wahrscheinlichkeit gering, dass exotische Pflanzen in unmittelbarer Nähe einheimischer Gewächse stehen.

Um diese vorgegebenen Themengärten den Besuchern näher zu bringen entstand der Wunsch, die künstlich erstellten Bereiche in Gestalt von Pavillons, zu ausdrucksstarken für alle Sinne wahrnehmbaren Erscheinungsbildern zu verdichten. Sie sollten Art und Wesen der sie umgebenden Pflanzen sichtbar machen, Tatsachen erklären woher sie stammen, welche Lebensbedingungen sie brauchen und wie sie gebaut sind, um diesen zu entsprechen und Antworten auf Fragen geben, wie sie zu uns kamen.
Entstanden sind Konglomerate, angesiedelt zwischen Kunst und Architektur, im Einklang und als Kontrapunkt zur gewachsenen Natur, als dichte Packung von Kommunikation zwischen Mensch und Pflanze; nicht nur Skulptur und nicht ausschließlich dem Witterungsschutz und der Information dienende Kleinode in der Landschaft.

  • Ausführung in Zusammenarbeit mit Architekt Wolfram H. Pardatscher