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Wettbewerbe

Träumen vielleicht, aber immer auch ein Aufbruch zu neuen Ufern

2012 Nord West Umfahrung - Meran

 
Meran, eine Reise durch das Innere einer Blume

Eine Stadt ist ein lebendiger Organismus, sie wächst mit der Zeit. Verkehrsadern, Lebensadern, Versorgungsflüsse bilden Räume wie die natürlichen Strukturen von Nervenzellen, Wurzelgeflechten, Blutbahnen Hautzellen, Blattstrukturen.

Welche Stadt hat die Möglichkeit Ihren Bewohnern und Besuchern auch die nicht sichtbaren, normalerweise verborgenen unterirdischen Tiefen ihrer Existenz zugänglich zu machen?

Malerei an den Wänden eine Skulptur in der Mitte.

Jeder Mensch hat seine eigenen unverkennbaren Strukturen und Muster. Sie sind sich alle ähnlich und doch nie gleich. Kunst ist nicht ein Objekt, ein Bild, eine Installation oder eine Gestaltung, sondern ein Gedanke der sich verbreitet. Je mehr Menschen diesen Gedanken mittragen umso eher entsteht ein Bewusstsein das die Gesellschaft verändert. Veränderung aber manifestiert sich durch Tun. Hier darf jeder seine Struktur sichtbar machen, Jeder der hier ist, Jede die Zeit hat, Jeder der Freude mitbringt, Jede die sich zutraut Linien malen zu können... denn findet eigenverantwortliches Handeln in einer Gemeinschaft statt und zum Wohl dieser, entsteht jene soziale Plastik die weit über den realen Untergrund hinauswächst.

2011 Stadtviertel Kaiserau - Bozen

 
Neue Heimat

Ein neues Stadtviertel entsteht auf einer grünen Wiese. Wo früher Pflanzen wuchsen leben nun Menschen. Nichts verbindet sie.
Das einzige was sie vereint ist der Ort an dem sie fortan leben. Sie kennen sich nicht, kommen zum Teil aus anderen Kulturen und wollen hier Heimat finden.

Was ist Heimat?

Ein Ort an dem man Freunde findet. Ein Ort an dem man in einem sozialen Umfeld die eigene Vorstellung leben kann. Ein Ort der den Einzelnen fördert und das Gemeinwohl im Auge behält.Heimat zu haben erweist sich als Glücksfall. Sich beheimatet zu fühlen fordert Toleranz. Glück ist ein soziales Gebilde, man empfindet es wenn man merkt, dass man das eigene Interesse mit Anderen teilt. Man empfindet es auch wenn man durch Tun die Zeit vergisst.

2011 Frauen und Hautklinik - Heidelberg

 
Was leben will muss teilen.
Zellen teilen sich, fügen sich zu größeren Gebilden zusammen und halten sich gegenseitig durch Membrane getrennt. Sich zusammenschließen und sich abgrenzen… dabei ist manches sichtbar und manches nicht.

Der biologische Vorgang der Zellteilung um Zellwachstum zu ermöglichen ist Grundvoraussetzung für jedes Leben. Für die Heidelberger Klinik wird diese Tatsache zum Gegenstand der künstlerischen Gestaltung. Sie betrifft damit nicht nur die Haut- oder Frauenklinik sondern den gesamten Komplex und wächst darüber hinaus. Sie ist eine Verbindung zum Leben generell.

Auch gebauter Raum setzt sich aus einzelnen Zellen zusammen die erst miteinander zu einem komplexen Organismus werden. Ein Netzwerk durchdringt die einzelnen Räume und macht das Zusammenwirken und Ineinandergreifen der unterschiedlichen Funktionen über den Köpfen sichtbar. Das Über-Ich verbindet – ausgehend vom Raum der Stille, die Decke im Innenraum mit den Sonnensegeln im Außenraum, die sich stellenweise bis zu den einzelnen Stockwerken spannen und wieder verteilen. Halbtransparent ineinandergreifend, sich überlappend. Sonne dringt durch die Öffnungen, Licht vergrößert, modelliert und wandert sofern es sich um Tageslicht handelt. Der Raum bleibt in Bewegung. Die beleuchteten Pflanzenbereiche die sich selbst aus tausenden Einzelpflanzen und diese wiederum aus abertausenden Zellen zusammensetzen werden akzentuiert; kurzfristig an einer Stelle dann an anderen und immer ist etwas im Licht und etwas im Schatten, abwechselnd .

Ausgehend vom Raum der Stille in dem die durchlöcherte Gipsdecke hinterleuchtet wird und vom Mittelpunkt aus, als Sinnbild der Konzentration, sanfte Reflexe in den Raum wirft, werden die Öffnungen je weiter sie nach außen driften immer größer.

2011 Finanzgebäude - Bozen

 
Glauben - Gehorchen - Kämpfen

Drei Worte, angebracht auf der Mauer unterhalb des Reliefs zur Verherrlichung eines Diktators und oberhalb der Bezeichnung eines Gebäudes der Finanzwelt, stellen die Frage in den Raum:

WEM ODER WORAN GLAUBE ICH - WEM GEHORCHE ICH - WOFÜR KÄMPFE ICH?

Dinge verschwinden nicht aus der Welt wenn sie verdeckt werden. Sie schweln weiter im Untergrund und fordern Auseinandersetzung. Im Theater der Eitelkeiten entscheidet jeder Einzelne ob er das Stück sehen will oder nicht, genauso wie Jeder entscheidet ob und wie er mitspielt. Wird der Vorhang geschlossen um nicht sehen zu müssen oder wird er geöffnet um der Veränderung Raum zu geben?

Die Namen auf dem Vorhang, stehen als Erinnerung an die Menschen von Gestern ebenso wie als Aufforderung an die Menschen von Heute, sich ihrer Möglichkeit bewusst zu sein, dass sie es sind die entscheiden, in wie weit sie bereit sind ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und einen verbindenden Gedanken zu prägen. Selbst im Vorübergehen.

2009 Kreisverkehr - Klausen

 Stop
Kunst in der Natur - Natur in der Kunst
Ein Baum auf dem Zeichen Durchfahrtsverbot
Tausendene Tetraeder mit tausenden Reflektoren machen sie nachts für den sichtbar der sie beleuchtet.
Der Baum in der Mitte in sanftes Licht getaucht, als Erinnerung, wenn es dunkel ist - und als Wertschätzung.

2005 ein Garten für Verliebte - Gärten von schloss Trauttmansdorff - Meran


11 Gartenräume

2004 Verkehrsinsel - Kaltern


Wein Punkt Kaltern wird zum Wein Raum Kaltern

2003 Rathausplatz - Bruneck

 
Die Stadt als Kosmos
Der Rathausplatz einer Stadt ist nicht irgend ein Platz. Es ist der Ort, der das Wesen einer Stadt ausdrückt an dem sich die Menschen dieser Stadt wiederfinden in ihrem Wesen, in Ihrer Stadt. Wenn ein Ort die Perspektive verschiebt, den sanften Übergang sucht zwischen den Extremen von Horizontaler zu Vertikaler, dann bedeutet dies, dass Ausgleich möglich ist und die Sicht der Dinge abhängt von Ihrem Betrachter. Unterschwelliges wird wahrgenommen in einer Stadt, in der es immer verschiedene Ansichten gibt, andere Meinungen und Vorstellungen. Kräfte des Untergrunds zu erkunden, bedeutet unter die Oberfläche zu schauen und neue Perspektiven zuzulassen.
Wie Wasser - Hier hat es die Gewohnheit zerstückelt - kippt den Platz - teilt tortenstückgleich - zerstört die Perfektion - und erhöht den Ort. Neuer, ungewohnter Raum entsteht. Der Platz wird erlebbar, schafft Perspektiven, gliedert den Raum. Der Ort, das Gebäude, der Platz, das Wasser, die Kunst, das Leben, alles wird eins, in den horizontalen Kreisen des Gebäudes, den vertikalen des Wassers, den Diagonalen des Platzes.

Und Wirklichkeit schwappt auf den Platz, wie das Wasser - als Geräusch, als Geruch, als Nebel, als Bild, als Bitte, als Entgegnung.

2003 Ein Zeichen der Erinnerung an die Solidarität der Menschen bei der Hochwasserkatastrophe in Bitterfeld an der Goitzsche im August 2002

 
Eingeschrieben in die Unendlichkeit bewegt sich der Kreis um die Mitte, zum Schutz des Feuers im Zentrum einer Gemeinschaft.

Jeder Tag, jede Stunde jede Minute ist ein Ereignis. Ereignisse bleiben uns in Erinnerung, wenn sie sich vom Alltäglichen unterscheiden, gekoppelt mit dem Gefühl, das sie in uns erzeugt haben. Das Hochwasser in Bitterfeld hinterließ ein Gefühl der Angst, ebenso wie das großer Dankbarkeit an all die Menschen, die durch Ihren selbstlosen Einsatz Schlimmeres verhindert haben.

Angst aber ist ein Gefühl der Zukunft, Ereignisse fordern Erkenntnis.

Das Zeichen der Erinnerung an das Schöne, das sich trotz der Gefahr offenbart hat. An die Wärme des Sommers, das Zusammengehörigkeitsgefühl, den kollektiven Einsatz und die Freude, trotz allem. Ein Zeichen das zum ORT wird an dem sich das Positive dann wiederholen kann, wenn sich die Menschen dort wieder zusammenfinden, um gemeinsam rund um das Lagerfeuer zu essen, zu reden, zu singen.