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Kunst und Natur
Wo beginnt Kunst - Wo endet Natur
Vermutlich ergreift der Ort an dem man lebt und der uns umgibt mehr von einem Besitz als man zugeben möchte. Vermutlich spürt man die Energie von Räumen in dem Maße, dass sie auf einen übergreifen, ohne dass man darauf im richtigen Augenblick reagieren kann; bis der Punkt erreicht ist, wo eine Unterscheidung zwischen Innen und Außen nicht mehr feststellbar ist. Die Linie zwischen Extremen verwischt. Die Räume im Innen passen sich dem Außen an. Neues wird akzeptiert, wenn es angenehmer ist als das Alte. Neues fasziniert, wenn man sich darauf einlässt und mit ihm schwingt. Neues wirft einen aus der Bahn, wenn man am Alten festhalten will, weil man sich nur dort ohne zu denken bewegen kann. Bekanntes gibt Sicherheit.
Sich auf neues Terrain zu wagen, birgt den Klang des Abenteuers in sich. Das Gefühl alles verändern zu können, vieles besser zu machen, sich neu zu erfinden. Neue Räume im Außen betreten, um neue Räume im Innen zu erschließen.
Ein veränderter Lebensraum geht oft Hand in Hand mit einem anderen Lebensgefühl. Von der Großstadt auf die grüne Wiese. Ortswechsel. Von einem Ort an dem an dem vieles zurückbleibt was kostbar und notwendig schien, in einen Raum der nichts mehr von dem hat was einem Schutz gewährte. Geborgenheit muss erst gesucht werden.
Viel Fremdes, Ungewohntes, faszinierend und erschreckend zugleich.
Die Seele des Ortes breitet sich aus, greift um sich, atmet anders, langsamer, schneller, ergreift von der eigenen Seele Besitz, nistet sich ein. Altes und Neues verschwimmt in Gedanken und Empfindungen. Ein Teil einer Welt bleibt irgendwo zurück. Erinnerung, Wehmut, Trauer mischen sich mit Zukunftsgedanken, Euphorie, Freude. Neuorientierung. Nichts wächst ohne Grundsubstanz, kein Baum ohne Samen, keine Materie ohne gespeicherte Information. Alles hängt irgendwo zusammen. Bewusstsein nährt sich daraus. Alles ist da und fällt zu bestimmter Zeit auf fruchtbaren Boden, welche die eigene Sehnsucht nach Stetigkeit, Sicherheit und Orientierung neu hinterfragt. Selbst wenn nichts bleibt als der Grashalm hinter den man sich legt, um den Himmel zu vergrößern.